Künstliche Intelligenz für Unternehmen

Tech-Schlaraffenland: Plattformen mit den besten KI-Tools

KI-Tools für Unternehmen im Überblick

KI-Tools für Unternehmen

KI-Tools für Unternehmen im Überblick

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Künstliche Intelligenz spaltet immer wieder die Tech-News: Manche sehen die technologische Singularität und die Lösung aller Probleme herannahen, andere ärgern sich über Plagiate, Deepfakes, Datenschutzlücken oder Fehlinvestitionen in KI-Entwicklungsprojekte. Die Tech-Giganten Microsoft, Google (Alphabet), Apple und Co. können ein Liedchen davon singen.

Mit diesem kurzen Überblick möchten wir unser Salz in die Suppe streuen und sehr konkrete Hinweise für diejenigen geben, die sich abseits der reißerischen Headlines ernsthaft mit dem Thema beschäftigen. Wer die konkreteste Lösung sucht, fängt am besten unten an zu lesen.

KI befeuert Produktivitätszuwachs

Viele Prozesse in Unternehmen sind geeignet, durch den Einsatz dieser und ähnlicher KI-Lösungen substanziell effizienter gestaltet zu werden. Weltweit erwarten Analyst:innen erstmals seit Beginn der Digitalisierung einen Anstieg der weltweiten Produktivität (Statista 2020, Gartner 2023). Mit generativer KI (zu der auch ChatGPT zählt) dürften die Wachstumserwartungen erneut in die Höhe schießen – möglicherweise ist der überraschende Exportanstieg im ersten Quartal 2023 (DW) in Deutschland zum Teil auch damit zu erklären.

Keine Sekunde zu früh: Der Fachkräftemangel ist inzwischen in vielen Ländern und Branchen zum allgemeinen Arbeitskräftemangel geworden, der die Existenz tausender Unternehmen und damit paradoxerweise wiederum Arbeitsplätze bedroht. Allein im deutschen Maschinenbau gaben kürzlich 29 Prozent der Unternehmen an, dass ihre Produktionsprozesse durch den Mangel beeinträchtigt sind, wobei dies kleine und mittlere Unternehmen bis 500 Mitarbeitende etwas stärker betrifft als größere (VDMA). Unserer Einschätzung nach gibt es nur sehr wenige Ausnahmen von Unternehmensgrößen und Branchen, in denen es keine sinnvollen und auch rentablen KI-Einsatzmöglichkeiten gibt.

Höchste Zeit, die eigenen Unternehmensabläufe auf Potenziale für KI-Anwendungen zu prüfen, sofern dies noch nicht geschehen ist!

 

KI-Tools im Überblick

Ein gutes Dreivierteljahr nach dem ChatGPT-Schock sind erwartungsgemäß tausende Lösungen frei oder niederschwellig verfügbar, die mit Sprach- oder Bildgeneratoren Texte verfassen, Berechnungen anstellen, Grafiken erzeugen oder kombinieren, Text in Sprache übersetzen oder umgekehrt oder gleich ganze Videos erzeugen – oft via Schnittstellen zu den bekannten Anbietern. Wer noch nicht viele Erfahrungen mit KI-Anwendungen gesammelt hat, kann sich hier umsehen:

  • Stable Diffusion Playground: Show me a little robot in a green park that is looking to the sky, watching birds, in the style of Caspar David FriedrichBoredhumans: Unterhaltsame Liste von KI-Anwendungen, wie AI Image Generator, AI Rap Battles, Crazy Images, AI Article Writer oder der in der Musikszene sehr beliebte Lyrics Generator (Anwendung auf eigene Verantwortung!)
  • Stable Diffusion: Eine der bekanntesten Grafik-KIs. Die rechte Grafik wurde uns auf die Eingabe (prompt) geliefert „show me a little robot in a green park that is looking to the sky, watching birds, in the style of Caspar David Friedrich“
  • Die erste Suchmaschine mit GPT-Einsatz ist YouChat, die schon vor ChatGPT verfügbar war und schon länger Quellen zu Chat-Anfragen liefert. Sie wurde übrigens von Richard Socher (gebürtig aus Dresden) ins Leben gerufen, der zuvor Chefwissenschaftler bei Salesforce war – leider auch ein gutes Beispiel für den eklatanten KI-Braindrain, denn Socher lebt und arbeitet im Silicon Valley.
  • Wer gern verschiedene generative Sprachmodelle vergleichen möchte, wird bei OpenPlayground fündig (Anmeldung erforderlich).
  • Eine der zahlreichen Video-KIs ist ELAI, bei der mithilfe von Texteingabe und der Auswahl oft fiktiver Personen beispielsweise Trainingsvideos erzeugt werden können. Eignet sich auch hervorragend für den Einsatz bei Events.
  • Das nach eigenen Angaben größte Verzeichnis für AI-Tools heißt Futurepedia (> 4700 Einträge am 7.8.2023) und ist eher etwas für Fortgeschrittene; hier werden täglich neue Anwendungen und Plattformen ergänzt – viele kostenlos, viele für ernsthaften Kontext und entsprechend etwas teurer. Auf die Suchanfrage „automate online marketing“ erscheint eine sehr, sehr lange Liste von praktischen Tools inklusive Bewertungen.
  • Ein weiteres Verzeichnis für KI-Tools heißt „There’s an AI for that“ und listet angeblich sogar über 6700 Tools. Das Prinzip entspricht dem der Futurepedia – wer suchet, der findet! Die Suchanfrage „automate online marketing“ spuckt 30 sehr unterschiedliche KI-Tools aus.
  • Wer sich für sein Unternehmen konkret mit vorhandenen Anbietern in Deutschland befassen möchte, findet hier eine hilfreiche, BMBF-geförderte KI-Landkarte mit zentralen Ansprechpartnern, Forschungsinstitutionen und KI-Entwicklungsstätten.

Fazit: KI füllt Lücken, aber …

Machen wir uns nichts vor: Künstliche Intelligenz kann erstaunliche Dinge vollbringen und ja, die Amazon-Bestenlisten werden auch bereits durch KI-Bücher gekapert. Das zeigt unserer Überzeugung nach aber ausdrücklich nicht, dass die Singularität unmittelbar bevorsteht. Im Gegenteil: KI ist fantastisch und zeigt uns unsere eigenen Schwächen auf. Denn wenn Sie nicht in der Lage sind, einen automatisiert erzeugten, längeren Text von ChatGPT von einem menschlich geschriebenen zu unterscheiden, ist nicht die KI klug, sondern – pardon – Ihre Urteilskraft guter Qualität möglicherweise nicht die beste.

Insofern ist Software-KI zwar sehr mächtig und hat das Zeug, uns und Ihre Angestellten oder einen Teil des Kollegiums zu unterstützen; aber nicht zu ersetzen. Es geht also bei aller Euphorie um Produktivitätszuwächse in dieser Phase der KI-Entwicklung vor allem darum, die Aufgabenzuschnitte und Tätigkeitsbeschreibungen der menschlichen Beschäftigten smart und schnell so umzustellen, dass sie KI als effizientes Werkzeug einsetzen können.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem kurzen Einblick in die nahezu explodierende Welt der KI-Tools ein bisschen Orientierung bieten konnten und Sie dennoch keine Angestellten entlassen oder um Ihren Job fürchten. Wer Willens und in der Lage ist, sich angesichts der Dynamik auch weiterhin fortzubilden – was Sie ja hier gerade tun -, dessen Job ist sicher. Auch in Zukunft.